Lempen logo

Stifteetui Kara-ori

Japanische Kimonos

Dieses Kimono-Design aus der Edo-Zeit (1615-1868) wurde als Kostüm für den Theaterstil „Noh“ verwendet. Dabei wurde Seide mit dem „Beni“ genannten Rot der Färberdistel gefärbt und mit Gold lackiert. Kara-ori bezeichnet speziell die herrlich bestickten, traditionellen Frauen-Kimonos, für die das Noh-Theater berühmt war.
GTIN-Nr.: 9781439793220
Artikel-Nr.: PA9322-0
barcode
Jetzt als Händler anmelden und einkaufen
Produktdetails
Grösse Breite: 220 mm
Höhe: 30 mm
Tiefe: 68 mm
Farbe Orange
Bindungsart Klappumschlag
Nachhaltig Nein
Weitere Merkmale
  • Bedrucktes Dekorpapier
  • Sicherer Magnetverschluss
  • Zusätzliche Aufbewahrungsbox im Innenraum für kleinere Gegenstände
  • Informationslesezeichen
Originalvorlage:
Kara-ori-Kostümdesign für das Noh-Theater
Zeitraum:
18. Jahrhundert
Region:
Japan
Beschreibung
Harmonische Blumen, ausgewogene Farben und hochpräzise Details machen dieses japanische Kimono-Design zu einem auffälligen Blickfang. Unser Karaori-Muster wurde ursprünglich als Kostüm für den als Noh bekannten Theaterstil entworfen und lässt keinen Zweifel, warum Noh von den Wörtern für „Geschicklichkeit“ und „Talent“ abgeleitet ist. Mit seinen Streifen aus Seide und Goldlack ist dies eines der besten Beispiele für japanisches Textildesign, das wir gefunden haben. Es stammt aus der Edo-Zeit (1615-1868), als das Noh-Theater, das für seine prächtigen Kostüme bekannt war, seine Blütezeit erlebte. Das Noh-Theater ist eine der ältesten darstellenden Künste der Welt und wurde über Generationen von japanischen Komponisten und Darstellern weitergegeben. Die Handlungen basieren auf Legenden, Geschichte und zeitgenössischen Ereignissen und werden durch Gesang und Tanz dargestellt. Obwohl der Ton des Themas oft poetisch und eintönig ist, sind die Kostüme alles andere als das. Aufgrund der Bedeutung, die den Masken und Kostümen in dieser Form zukommt, wird Noh oft als „Maskendrama“ bezeichnet. Der Begriff Karaori, nach dem dieses Muster benannt ist, bezieht sich speziell auf den kunstvoll bestickten traditionellen Frauenkimono, wie er hier abgebildet ist. Karaori gelten als einige der schönsten Theaterkostüme der Welt, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die japanische Aristokratie diesen Theaterstil sehr schätzte ¬¬¬– sowohl als Zuschauer als auch als Darsteller. Obwohl Noh eine japanische Kunst ist, bedeutet Karaori „chinesisches Gewebe“, da der Stoff seine Wurzeln in China hat. Und wie das Kostüm in unserer Stickerei-Serie zur Peking-Oper wurde auch dieses für einen männlichen Darsteller angefertigt, der eine weibliche Rolle spielte. Sowohl der Stoff selbst als auch das gezeigte Muster tragen dazu bei, die Geschichte der Figur zu erzählen. In diesem Fall schuf das starre Brokat einen dicken, glänzenden Stoff, der kaum Falten warf. Dadurch entstand ein steifer Effekt, der auf eine Frau von Adel hindeutete. Die abgebildeten blühenden Gräser sollten die Weiblichkeit der Frau unterstreichen. In der Meiji-Periode (1868-1912) hatte das Noh eine solche Blütezeit erreicht, dass es in Übersee eingeführt wurde und Künstler in aller Welt beeinflusste. William Butler Yeats zum Beispiel schrieb 1916 einen Aufsatz über Noh, den er mit „Certain Noble Plays of Japan“ („Einige edle Stücke aus Japan“) betitelte. David Byrne von den Talking Heads entdeckte Noh auf einer Tournee durch Japan und liess sich laut dem amerikanischen Musikkritiker Josh Kun von den stark stilisierten, steifen Kostümen dazu inspirieren, „den übergrossen Business-Anzug zu entwerfen, der zu einem visuellen Markenzeichen der Talking Heads-Live-Shows wurde“. Die mehr als 70 in ganz Japan existierenden Noh-Theater wurden von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Dieses wunderschöne Beispiel eines Karaori-Kostüms befindet sich heute im Art Institute of Chicago als Teil der Otto C. Deering Schenkung. Wir freuen uns, ein so prachtvolles und kulturell bedeutsames Geschichtszeugnis als Vorlage für dieses Paperblanks-Design zu haben.