Notizbuch Marie Curie, Die Wissenschaft der Radioaktivität
Faszinierende Handschriften
Marie Skłodowska Curie (1867–1934) war eine polnische, in Frankreich eingebürgerte Wissenschaftlerin, bekannt für ihre Forschung zur Radioaktivität. Ihre Entdeckungen, in scheinbarem Widerspruch zum Energieerhaltungssatz standen, stellten die Grundlagen der Physik infrage. Hier haben wir eine ihrer Notizbuchseiten abgebildet.
GTIN-Nr.: 9781439781203
Artikel-Nr.: PB8120-3
Produktdetails
Format | Midi |
Grösse | Breite: 130 mm Höhe: 180 mm Tiefe: 22 mm |
Interieur | Liniert |
Seitenzahl | 144 |
Verschluss | Fadenheftung |
Farbe | Violett |
Einband | Hardcover |
Bindungsart | Klappumschlag |
Art der Innentasche | Falt-Innentasche |
Innenpapier | Eigens entwickeltes, geripptes Papier |
Lesebändchen | 1 |
Zeilen pro Seite | 21 |
Papierfarbe | Creme |
Material | Einbandklappe aus 100% Recycling-Material |
Nachhaltig | Ja |
Farbschnitt | Nein |
Papiergewicht | 120 g/m² |
Abschnitt zwischen den Zeilen | 6.67 mm |
Weitere Merkmale
- Einbandklappen aus 100% Recycling-Material
- Dekorativ bedrucktes Einbandpapier
- FSC-zertifiziertes Schreibpapier
- Fadenheftung und Leimung je nach Bedarf
- Säurefreies Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft
Originalvorlage:
Handschriftliche Notizen von Marie Skłodowska Curie zur Ermittlung von Radium und Thorium Zeitraum:
1920er Jahre Region:
Paris, Frankreich Beschreibung
Marie Skłodowska Curie (1867–1934) war eine polnische, in Frankreich eingebürgerte Physikerin und Chemikerin. Am bekanntesten ist sie für ihre wegweisende Forschung zur Radioaktivität. Zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie gehört Marie zur berühmten Curie-Familie, die insgesamt fünf Nobelpreise gewann. Marie erhielt diese Ehrung als erste Frau und ist bislang die einzige Frau, die zwei Mal ausgezeichnet wurde – zuerst 1903 für Physik und dann erneut 1911 für Chemie. Sie wurde in Warschau geboren und begann ihre wissenschaftliche Ausbildung an der heimlich organisierten Fliegenden Universität, bevor sie ihrer älteren Schwester Bronisława 1891 nach Paris folgte. Dort schloss sie ihre Studien ab und begann ihre bahnbrechende Forschung. In dieser Stadt nahm Curies Arbeit Fahrt auf. Unter anderem entwickelte sie die Theorie und prägte die Bezeichnung „Radioaktivität“. Dabei isolierte sie radioaktive Isotope und entdeckte zwei Elemente: Radium und Polonium, wobei sie Letzteres nach ihrem Heimatland benannte. Marie hatte die Angewohnheit, all ihre Beobachtungen und persönlichen Anmerkungen in den Laborbüchern niederzuschreiben, die sie und ihr Mann führten. Dank dieser „Notizbücher der Entdeckungen“ haben wir einen unmittelbaren Eindruck von den schlauen Köpfen hinter dieser bedeutenden Arbeit zur Reinigung und Messung von Radium. Auf diesem Notizbucheinband bilden wir eine Seite aus einem dieser Notizbücher ab, in dem sie zur „Wissenschaft der Radioaktivität“ schrieb. In dem Dokument berechnet sie den genauen Gehalt an Radium und Thorium (auch Ionium genannt) verschiedener Mineralien. Es stammt aus den 1920er Jahren, nach dem tragischen Tod ihres Mannes bei einem Autounfall, als sich ihre Laborarbeit nicht nur auf die Erforschung, sondern auch auf die Erzeugung radioaktiver Quellen konzentrierte. Dank der wegweisenden Arbeit von Marie Curie konnte die Welt die Radioaktivität von Radium nicht ignorieren. Diese Entdeckung, die in scheinbarem Widerspruch zum Energieerhaltungssatz stand, stellte die Grundlagen der Physik infrage. Sie ermöglichte es Forschern und Medizinern, Radioaktivität für das Allgemeinwohl zu nutzen. Sie war nicht nur ein entscheidender Schritt dafür, im Ersten Weltkrieg die Röntgentechnologie an die Front zu bringen, sondern eröffnete auch Möglichkeiten zur erfolgreichen Krebsbekämpfung. Curies Vermächtnis beschränkt sich allerdings nicht nur auf wissenschaftliche Errungenschaften, sondern erstreckt sich auch auf bahnbrechende gesellschaftliche Veränderungen. Als Frau musste sie in der Wissenschaft zusätzliche Hürden und Vorurteile überwinden, um sich Respekt und ihre Position zu erkämpfen, und bis heute hat sie als einzige Frau zwei Nobelpreise gewonnen. Trotz dieser Erfolge war sie als bescheidene und großzügige Frau bekannt und gab das meiste ihres Preisgeldes weg. Sie lehnte es sogar ab, ihr Verfahren der Radiumisolation patentieren zu lassen, damit die wissenschaftliche Gemeinschaft ihre Grundlagen ungehindert weiterentwickeln konnte. Im Jahr 1914 übernahm Marie die Leitung des Curie-Labors am Radium-Institut und war bis zu ihrem Tod mit 66 Jahren in dieser Position tätig. Natürlich war die Arbeit nicht ohne Risiko. Sowohl Pierre als auch Marie Curie erlitten Radiumverbrennungen und waren erheblichen Strahlendosen ausgesetzt. Wäre Pierre nicht zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen, wäre er wahrscheinlich ebenso wie Marie an der Strahlenkrankheit gestorben. Die Curie-Institute, die sie in Paris und Warschau gründete, sind nach wie vor bedeutende Zentren medizinischer Forschung. Heute werden die Notizbücher der Curies in Spezialbleikästen aufbewahrt, da sie zu radioaktiv sind, um sie ohne bleiverstärkte Schutzkleidung zu berühren. Wir danken dem Musée Curie, dass wir dieses einzigartige handschriftliche Beispiel der Denkprozesse von Marie Curie in die Paperblanks-Kollektion aufnehmen konnten.