Notizbuch Karmin

Der Originaleinband aus dem Jahr 1688 in Paris, Frankreich, der unsere Serie Equinoxe inspirierte, enthielt eine Beschreibung der vielfältigen Riten der wichtigsten Tage des christlichen Kalenders, der Osterwoche. Um der Bedeutung des Inhalts gerecht zu werden, wurde diese Art von Büchern meist in einem aufwendig verzierten Einband aufbewahrt. Diese Ausgabe der L’office de la Semaine Sainte (Liturgie der Karwoche) wurde besonders stark verehrt, da es sich um eine Übersetzung des Michel de Marolles, eines angesehenen Geistlichen und Übersetzers, handelte. Leider verstarb er im Jahr 1681, bevor diese prächtige Lederbindung mit vergoldeten Rankenmotivprägungen vollendet werden konnte. Diese Art der handgearbeiteten, feingliedrigen Goldverzierungen des Einbands wird „Fanfarenstil“ genannt. Er verlangte dem Buchbinder eine sehr hohe Fertigkeit ab und war besonders im frühen 18. Jahrhundert sehr beliebt, obwohl auch bis zu zweihundert Jahre ältere Beispiele bekannt sind. Aufgrund der Raffinesse der Arbeit und der hohen Materialkosten wurde diese Methode nur für äusserst wichtige Bücher verwendet. Unser Notizbuch Karmin kommt der Farbe des Originalbindung sehr nahe, indem es die warmen Rottöne des antiken Ledereinbands reproduziert. In vielen Kulturen auf der ganzen Welt gilt der erste Vollmond nach der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche als eine heilige Zeit und hat also auch für Nichtchristen eine besondere Bedeutung. Gerade diese übergreifende Beziehung hat uns dazu bewegt, diesem opulenten und luxuriösen Design den Namen „Equinoxe“ zu verleihen.