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Notizbuch Tolstoi, Brief für den Frieden

Faszinierende Handschriften

Leo Tolstoi ist vor allem für realistische Romane wie Krieg und Frieden bekannt, war aber auch ein glühender Verfechter von Gewaltlosigkeit. Nach einem spirituellen Erwachen verschrieb er sich ganz einer pazifistischen Lehre. Dieser Brief an einen russischen Kriegsdienstverweigerer zeigt seine pazifistische Überzeugung.
GTIN-Nr.: 9781439772157
Artikel-Nr.: PB7215-7
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Produktdetails
Format Ultra
Grösse Breite: 180 mm
Höhe: 230 mm
Tiefe: 22 mm
Interieur Liniert
Seitenzahl 144
Verschluss Fadenheftung
Farbe Grün
Einband Hardcover
Bindungsart Klappumschlag
Art der Innentasche Falt-Innentasche
Innenpapier Eigens entwickeltes, geripptes Papier
Lesebändchen 1
Zeilen pro Seite 25
Papierfarbe Creme
Material Einbandklappe aus 100% Recycling-Material
Nachhaltig Ja
Farbschnitt Nein
Papiergewicht 120 g/m²
Abschnitt zwischen den Zeilen 8.11 mm
Weitere Merkmale
  • Einbandklappen aus 100% Recycling-Material
  • Dekorativ bedrucktes Einbandpapier
  • FSC-zertifiziertes Schreibpapier
  • Fadenheftung und Leimung je nach Bedarf
  • Säurefreies Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft
Originalvorlage:
Brief von Leo Tolstoi an einen unbekannten Kriegsdienstverweigerer
Zeitraum:
Mitte des 19. Jahrhunderts
Region:
Russisches Zarenreich (Russland)
Beschreibung
Graf Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828–1910), deutsch meist Leo Tolstoi, entstammte einer russischen Adelsfamilie und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Schriftsteller überhaupt. Tolstoi, in erster Linie für realistische Romane wie Krieg und Frieden (1869) und Anna Karenina (1877) bekannt, ist aber auch als einflussreicher Verfechter von Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in Erinnerung geblieben. Seine Ideen zum gewaltlosen Widerstand haben politische Vertreter des 20. Jahrhunderts wie Mahatma Gandhi und Martin Luther King, Jr. stark geprägt. In jungen Jahren diente Tolstoi als Offizier der russischen Armee im Krimkrieg – eine Erfahrung, die sein Weltbild stark beeinflusste. Die meisten seiner Werke waren von diesen Kriegserlebnissen geprägt, die ihn in den 1870er Jahren schliesslich in eine moralische Krise stürzten. Zum Handeln bewogen, begann er eine wörtliche Auslegung der christlichen Lehren zu leben – insbesondere Jesus’ Bergpredigt, wobei er die Aufforderung, die andere Wange hinzuhalten, als „Gebot, dem Bösen nicht mit Gewalt Widerstand zu leisten“ verstand. Das hier abgebildete Manuskript verdeutlicht seinen inbrünstigen Pazifismus. Es handelt sich um einen undatierten Brief in russischer Sprache an einen unbekannten Kriegsdienstverweigerer, der den Militärdienst verweigert hat und nun Tolstois Rat sucht. Im Jahr 1882 berichtet Tolstoi in dem Buch Meine Beichte öffentlich über sein spirituelles Erwachen. Er entsagte dem aristokratischen Lebensstil und widmete den Rest seines Lebens diesen Überzeugungen der Gewaltlosigkeit. Angeblich verbrachte er seine letzten Stunden damit, den Reisenden am Bahnhof Astapowo Liebe und Gewaltlosigkeit zu predigen, bevor er einer Lungenentzündung erlag. Nach seinem Tod im Alter von 82 Jahren begleiteten tausende Menschen seinen Trauerzug durch die Strassen und erwiesen ihm die letzte Ehre. Im Laufe seines Lebens wurde Tolstoi mehrfach für den Literaturnobelpreis (jedes Jahr von 1902 bis 1906) sowie für den Friedensnobelpreis (1901, 1902 und 1910) nominiert. Dass er den Preis nie gewonnen hat, ist nach wie vor ein kontroverses Thema in der Nobelpreisgeschichte. Wir können dieses Versäumnis zwar nicht bereinigen, aber wir hoffen, das literarische und persönliche Vermächtnis von Leo Tolstoi mit diesem Motiv der Kollektion „Faszinierende Handschriften“ zu ehren.