Notizbuch Rosa Nelke
Mira Botanica
Ein berühmter Künstler der Manuskriptillumination war Joris Hoefnagel. In den 1590er Jahren beauftragte Kaiser Rudolf II Hoefnagel mit der Illustration des Mira calligraphiae monumenta, einem Manuskript der Kalligraphie aus der Mitte des 16. Jh. Die hier abgebildete Seite ist bekannt als Kleinlibelle, Nelke, Insekt, Raupe, Marienkäfer, englische Walnuss und Meeresmolluske.
GTIN-Nr.: 9781439797266
Artikel-Nr.: FB9726-6
Produktdetails
Format | Ultra |
Grösse | Breite: 170 mm Höhe: 225 mm Tiefe: 12 mm |
Interieur | Unliniert |
Seitenzahl | 176 |
Verschluss | Fadenheftung |
Farbe | Rosa |
Einband | Softcover |
Bindungsart | Elastikband-Verschluss |
Art der Innentasche | Tasche am Hintereinband |
Innenpapier | Glatt |
Lesebändchen | 1 |
Papierfarbe | Creme |
Material | Einbandklappen aus 100% Recycling-Material |
Nachhaltig | Ja |
Farbschnitt | Ja |
Papiergewicht | 100 g/m² |
Weitere Merkmale
- Dekorativ bedrucktes Einbandpapier
- FSC-zertifiziertes Schreibpapier
- Fadenheftung und Leimung je nach Bedarf
- Kapitalbänder aus Stoff
- Säurefreies Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft
- Flexibler Einband und Rücken
Originalvorlage:
Illustrierte Seite aus dem Mira calligraphiae monumenta Zeitraum:
Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts Region:
Niederlande Beschreibung
Die Kunst des Stilllebens ist ein berühmter Teil der niederländischen Kultur. Die Künstler des Landes zählen zu den renommiertesten Vertretern dieser Technik. Aber diese faszinierende, altehrwürdige Kunstrichtung war nicht gleich von Anfang an vollständig ausgereift. Bevor diese Künstler so beliebt wurden, verzierten Illustratoren handschriftliche Aufzeichnungen mit filigranen Abbildungen von Pflanzen, Früchten, Blumen, Tieren und Insekten, um einem schriftlichen Werk emotionale Kraft zu verleihen.
Einer der bekanntesten Vertreter dieser Art der Illustration war Joris Hoefnagel (1542–1601). In den 1590er Jahren beauftragte Kaiser Rudolf II Hoefnagel mit der Illustration des Mira calligraphiae monumenta. Die Zeichnungen sollten eine Bestandsaufnahme der Natur darstellen. Das Buch war ein Manuskript über die Kunst der Kalligrafie, das Georg Bocskay, der Sekretär des Kaisers Ferdinand I. des Heiligen Römischen Reiches, Mitte des 16. Jahrhunderts anfertigte. Hoefnagel ergänzte nicht nur die üblichen Elemente aus Flora und Fauna, sondern verzierte Bocskays Schriftzüge zudem mit Mischwesen und kunstvollen Umrandungen der Buchstaben, die der Verfasser niedergeschrieben hatte. Durch den Einsatz von Medien wie Wasserfarben, Gold- und Silberfarbe sowie Tinte auf Pergament versuchte Hoefnagel, die übermächtige emotionale Kraft von Bildern gegenüber dem geschriebenen Wort zu verdeutlichen.
Diese spezielle Zeichnung aus Mira, die wir abgebildet haben, ist bekannt als Kleinlibelle, Nelke, Insekt, Raupe, Marienkäfer, Walnuss und Muschel, dank der Fülle an raffinierter Flora und Fauna, die so herrlich illustriert ist. Der wissenschaftliche Naturalismus von Hoefnagels Pflanzen- und Tierzeichnungen diente späteren niederländischen Künstlern bei ihren Stillleben als Vorbild. Hoefnagel gilt als letzter großer flämischer Manuskriptillustrator und einer der ersten Künstler, die sich dem neuen Genre des Stilllebens widmeten. Eines seiner undatierten Miniatur-Pflanzenbilder soll sogar das erste bekannte eigenständige Stillleben sein.
Das Mira calligraphiae monumenta (Musterbuch der Kalligrafie) wird als eines der letzten bedeutenden Beispiele europäischer Manuskriptillustration geschätzt. Im Zusammenspiel der Arbeit von Bocskay und Hoefnagel, Meister ihres jeweiligen Fachs, stehen die beiden Kunstformen gleichberechtigt nebeneinander – keine übertrifft die andere. Vielmehr unterstreichen Kalligrafie und Illustration gegenseitig ihre Wirkung. Heute befindet sich das Buch in der Sammlung des Getty-Museums in Kalifornien.